Das ist Demokratie!
Wir leben in einer Demokratie. 🏛️ Es gibt Wahlen, 🗳️ die Bürger*innen dürfen sich politisch engagieren und mitbestimmen. 📣👉 Es gibt Grundrechte, die allen zustehen. Doch Demokratien sind nicht immer gleich. 🟰 Deutschland 🇩🇪 ist beispielsweise eine indirekte Demokratie, während die Schweiz 🇨🇭 eine direkte Demokratie ist. Was sich genau hinter dem Begriff verbirgt 🫣 und was eine Demokratie ausmacht, all das erfahrt ihr auf dieser Seite. 📃
Demokratie ist...
... wenn es alle paar Jahre Wahlen gibt! Das stimmt, doch es ist noch so viel mehr. Der Begriff bedeutet zunächst einmal Herrschaft des Volkes. Das heißt, dass die Macht in den Händen der Menschen liegt, die in einer Demokratie leben. Jetzt fühlt ihr diese Macht vielleicht nicht direkt und das ist ein weiterer Teil einer Demokratie. Denn: In Wahlen stimmen die wahlberechtigten Menschen darüber ab, wer sie im Parlament Ein Parlament ist eine gewählte Versammlung von Vertreter*innen des Volkes, die Gesetze beschließt, die Regierung kontrolliert und wichtige politische Entscheidungen trifft. In Deutschland ist es der Bundestag. vertreten soll. Die Macht gehört den Menschen also nur indirekt, denn sie geben sie weiter an Abgeordnete Das ist eine Person, die durch das Volk in eine Versammlung (oder eben ein Parlament) gewählt worden ist. Im Parlament ist der*die Abgeordnete dann selbst wahlberechtigt und kann über Gesetze diskutieren und abstimmen. Sie wird auch Parlamentarier*in genannt. . Trotzdem könnt ihr euch auch selbst für die Demokratie einsetzen. Falls ihr mehr dazu wissen wollt, schaut mal hier vorbei.
In einer Demokratie gibt es neben der Beteiligung auch Grundprinzipien. Dazu gehört die Freiheit, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit. Ihr dürft also eure Meinung frei äußern, ohne das ihr dafür bestraft werdet. Ihr habt unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder Hautfarbe die gleichen Rechte und Chancen. Außerdem seid ihr vor dem Gesetz gleich.
All das steht im Grundgesetz - der deutschen Verfassung!
Im Folgenden erfahrt ihr mehr über die Demokratie in Deutschland.
Check deine Demokratie!
Es gibt nicht die eine Demokratie für alle. In demokratischen Ländern wird das Regierungssystem unterschiedlich ausgelegt und gelebt. Das hängt auch mit der historischen Entwicklung in dem jeweiligen Land zusammen. Dennoch gibt es ein paar Merkmale, die alle Demokratien auf der Welt vereint. Welche das sind, kannst du dir unten in der Demokratie-Checkliste anschauen. Wenn eins der Merkmale nicht erfüllt ist, spricht man von einer unvollständigen Demokratie Eine unvollständige Demokratie ist ein politisches System, das zwar demokratische Elemente wie Wahlen hat, aber wichtige Merkmale der Demokratie, wie zum Beispiel Pressefreiheit oder Minderheitenschutz eingeschränkt sind. .
Freie Medien
Freie Medien bedeutet, dass Informationen unabhängig und ohne Zensur verbreitet werden dürfen. So können Journalist*innen, Influecer*innen und Filmemacher*innen berichten, informieren und recherchieren. Es gibt keine staatliche Kontrolle.
Gleichzeitig gibt es den Pressekodex Der Pressekodex ist eine Sammlung von Regeln für Journalist*innen, die sicherstellt, dass Medien fair, ehrlich und verantwortungsbewusst berichten. , der Regeln aufstellt, damit keine unwahren Informationen verbreitet werden. Außerdem gibt es rechtliche Grenzen der Meinungsfreiheit Grenzen der Meinungsfreiheit gibt es, um die Rechte und Sicherheit anderer Menschen zu schützen. Auch wenn jede*r das Recht hat, ihre*seine Meinung zu sagen, sind bestimmte Äußerungen verboten, wenn sie schädlich oder gefährlich sind. Beispiele für solche Grenzen sind Hassrede, Verleumdung, Beleidigung oder Volksverhetzung. .
Freie und faire Wahlen
Frei bedeutet, dass alle wahlberechtigten Menschen die Möglichkeit haben, ohne Druck und Einschränkungen an Wahlen teilzunehmen und die eigene Meinung auszudrücken.
Fair bedeutet, dass niemand gezwungen oder beeinflusst wird, 🫨 für eine bestimmte Person oder Partei zu stimmen. Das heißt auch, dass alle Kandidat*innen die gleichen Chancen haben müssen, gewählt zu werden, und dass jede Stimme gleich viel zählt.
Rechtsstaatlichkeit
Rechtsstaatlichkeit bedeutet, dass sich alle – der Staat, die Regierung und die Bürger*innen – an die geltenden Gesetze halten müssen. Niemand steht über dem Gesetz. Es wird durch das Grundgestz ein Rahmen festgelegt, innerhalb dessen gehandelt werden darf. So gibt es etwa die Gewaltenteilung Gewaltenteilung bedeutet, dass die Macht im Staat auf drei Bereiche aufgeteilt ist: 1. Legislative (Gesetzgebung): Das Parlament macht die Gesetze. 2. Exekutive (Regierung): Die Regierung führt die Gesetze aus. 3. Judikative (Gerichte): Die Gerichte kontrollieren, ob die Gesetze eingehalten werden und entscheiden bei Streitigkeiten.
Dadurch wird sichergestellt, dass jede*r das Recht auf ein faires Verfahren hat und das Politiker*innen Entscheidungen auf der Grundlage von Gesetzen treffen, nicht aufgrund von persönlichen Meinungen oder Interessen.
Pluralismus
Pluralismus bedeutet, dass verschiedene Gruppen, wie ethnische, religiöse oder soziale Gemeinschaften, das Recht haben, ihre Ansichten und Werte zu vertreten, ohne Diskriminierung oder Unterdrückung zu erfahren. Jeder Mensch soll die Freiheit haben, seine eigenen Überzeugungen zu leben, solange er die Rechte anderer dabei nicht verletzt.
In der Politik bedeutet es, dass Parteien mit unterschiedlichen Ansichten im Wettbewerb zueinander stehen und sich für die Interessen ihrer Wählerschaft einsetzen.
Volkssouveränität
Volkssouveränität bedeutet, dass das Volk die Macht in einem Staat hat. In einer Demokratie entscheiden also die Bürger*innen in freien Wahlen darüber, wer sie im Parlament vertreten soll. Diese Vertreter*innen treffen Entscheidungen im Namen des Volkes und sollen dabei die Interessen der Menschen berücksichtigen.
Die Volkssouveränität stellt also sicher, dass der Staat vom Willen der Bürger*innen gelenkt wird. Sie haben auch die Möglichkeit, eine Regierung wieder abzuwählen.
Demokratiemodelle
Demokratien weltweit haben vieles gemeinsam. Wie sie konkret ausgestaltet werden, unterscheidet sich jedoch von Land zu Land. Das ist nämlich abhängig von der historischen, kulturellen und sozialen Gegenheit. Um einen Überblick zu behalten, gibt es sogenannte Demokratiemodelle. Diese beschreiben zum Beispiel, welche Formen der Mitbestimmung es gibt und wie genau diese aussehen. Wie werden Entscheidungen in einem Land getroffen
Dabei lassen sich zwei Demokratiemodelle unterscheiden: die direkte Demokratie und die indirekte (repräsentative) Demokratie. Wie diese konkret aussehen und welche Vor- und Nachteile sie haben, klären wir im Folgenden.
Direkte Demokratie
In einer direkten Demokratie haben die Bürger*innen die Möglichkeit, direkt an politischen Entscheidungen mitzuwirken. Sie können beispielsweise in Volksabstimmungen Volksabstimmungen sind demokratische Verfahren, bei denen Bürger*innen direkt über eine konkrete politische Frage abstimmen. Das kann zum Beispiel eine Verfassungsänderung oder eine Abstimmung zu einem Gesetz oder eine Bürgerinitiative sein. über Gesetze und wichtige politische Fragen abstimmen. Ein bekanntes Beispiel für dieses Modell ist die Schweiz , wo regelmäßig Volksabstimmungen stattfinden.
Bürgerbeteiligung In einer direkten Demokratie können Bürger*innen aktiv an Entscheidungsprozessen teilnehmen.
Politische Bildung Durch Beteiligung wird das politische Bewusstsein und das Interessse der Bevölkerung an Politik gestärkt.
Kompromissfähigkeit Die Bereitschaft zu Kompromissen ist höher.
Fehlendes Wissen Entscheidungen werden nicht von Expert*innen getroffen.
Kosten und Ressourcen Volksabstimmungen und Referenden sind teuer und ressourcenintensiv.
Wahlbeteiligung: Die Beteiligung ist oft sehr gering.
Indirekte Demokratie
Im Gegensatz dazu steht die indirekte (repräsentative) Demokratie, in der die Menschen Vertreter*innen wählen, die ihre Interessen im Parlament vertreten. Die Menschen entscheiden also indirekt. Dieses Modell ist in vielen Ländern, darunter Deutschland , den USA und Frankreich, verbreitet.
Fachwissen Politiker*innen sind oft Expert*innen auf bestimmten Gebieten und haben Zugang zu Fachwissen.
Effizienz Entscheidungen können schnell getroffen werden.
Weniger Abstimmungsdruck Bürger*innen haben weniger Druck, sich an Politik zu beteiligen.
Beteiligung Bürger*innen fühlen sich nicht gehört und beteiligt.
Politische Bildung Die Menschen kennen sich weniger mit politischen Themen aus.
Parteienabhängigkeit Menschen entscheiden sich eher für Parteien als für Themen.
Vielfalt der Demokratien
Demokratie lässt sich in direkte und indirekte (repräsentative) Demokratie aufteilen. Die Schweiz ist allerdings die einzige direkte Demokratie. Dabei gibt es Länder, in denen es direkte Elemente gibt. So darf in Deutschland auf kommunaler Ebene ein Bürgerentscheid Bei einem Bürgerbescheid stimmen die Bürger*innen über ein Thema ab, das meist durch ein vorheriges Bürgerbegehren angestoßen wurde. Das Ergebnis des Bürgerbescheids ist verbindlich und setzt die Entscheidung auf kommunaler Ebene um. oder Volksbegehren Ein Volksbegehren ist ein demokratisches Instrument, mit dem Bürger*innen eine Änderung von Gesetzen oder neue Gesetzesvorschläge einleiten können. Dafür müssen sie eine bestimmte Anzahl an Unterschriften sammeln. Wird diese Hürde erreicht, befasst sich das Parlament mit dem Anliegen. abgehalten werden. Auf Bundesebene gibt es das nicht. In Kalifornien, einem US-amerikanischen Bundesstaat gibt es Volksabstimmungen. Wenn in Australien die Verfassung geändert wird, darf das Volk ebenfalls darüber abstimmen.
In vielen anderen Ländern werden also Teile einer direkten Demokratie als Ergänzung zur repräsentativen Demokratie genutzt. Es sind also indirekte Demokratien, doch das Volk darf bei vielen Entscheidungen mitreden. Am Ende sind die Demokratien weltweit so vielfältig wie die Länder selbst.