Meinungsbildung im Netz
Sich eine Meinung im Netz bilden: das geht von (fast) überall und zu jeder Zeit. 👏 Doch nicht immer werden im Netz seriöse Quellen genutzt. Auch Fake News finden so ihren Weg in den Alltag der Menschen. Diese sind oft in Filterblasen gefangen oder lassen sich von Social Bots 🤖 blenden. Doch was bedeutet das eigentlich?
Die Basics
Social-Bots
„Bots“ kommt vom englischen Begriff „roboter“ und beschreibt Computerprogramme, die dafür programmiert sind, automatisch Aktionen auszuführen. „Social bots“ treten z. B. in den Kommentaren in sozialen Netzwerken auf und täuschen vor, echte Menschen zu sein. Dahinter steckt aber keine künstliche Intelligenz, sondern ein Algorithmus. Er ist beispielsweise darauf programmiert, Instagram-Beiträge nach einem bestimmten Wort oder Hashtag zu scannen und diese Beiträge dann mit einer vorher eingestellten Aussage zu kommentieren. Mit Bots können verschiedene Ziele verfolgt werden, wie die Lenkung von Diskussionen in bestimmte thematische Richtungen oder das Ablenken von echten Nutzern.
Filterblasen
Im Internet werden uns personalisierte Inhalte und Werbungen angezeigt. Vielleicht hast du dir gerade verschiedene Winterjacken angeschaut und auf einmal tauchen überall Werbeanzeigen von Winterjacken auf. Zufall? Nein, das Nutzungsverhalten im Internet wird ausgewertet, sodass für jede*n Nutzer*in personalisierte Inhalte angezeigt werden können.
Gerade wenn es um politische oder gesellschaftliche Themen geht, kann das aber gefährlich werden, denn man befindet sich in einer so genannten Filterblase. Der*die Nutzer*in bekommt das Gefühl, alle würden denken wie man selbst – die eigene Meinung wird also bestätigt. Dabei ist dem gar nicht so, das eigene Nutzungsverhalten wurde nur ausgewertet und als Grundlage für die Anzeigen und Inhalte genutzt. So kann die Sicht auf die Welt eingeschränkt werden.
Fake News
Fake News sind – wie der Name schon sagt – bewusst gefälschte (=fake) Nachrichten (=news), die zu großen Teilen über Soziale Netzwerke verbreitet werden. Sie werden aufgrund von politischen, wirtschaftlichen, persönlichen, aber auch monetären Interesse – also um Geld damit zu verdienen – in Umlauf gebracht.
So können politische Debatten gelenkt oder Menschen in ihrer Meinung gefestigt werden, obwohl es gar keine wissenschaftlichen Belege für ihre Ansichten gibt. Oder aber es wird etwas behauptet, dass wissenschaftlich widerlegt ist.
Zum Beispiel gibt es Personen die behaupten, dass die Menschen gar keinen Einfluss auf den Klimawandel haben. Darüber schreiben sie Artikel oder veröffentlichen Beiträge im Internet. Das stimmt aber gar nicht. Für den Einfluss der Menschen auf das Klima gibt es zahlreiche wissenschaftliche Belege.
Deepfake
Unter Deepfake versteht man Video- oder Audiodateien, die mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz verändert – also gefaked – wurden. Im Fall von Videos kann das Gesicht einer sprechenden Person mit dem Gesicht einer anderen Person ausgetauscht Diese Funktion wird auch als Face Swap oder Face Swapping bezeichnet werden. Es wirkt so, als hätte sie das Gesprochene gesagt...dabei ist das gar nicht wahr.
Durch die sich stetig weiterentwickelnde Technik wird die Qualität von Deepfakes immer besser, sodass sie oft nur sehr schwer als Fälschung zu erkennen sind. Mittlerweile können Deepfakes auch nicht mehr nur von Profis produziert werden. Mit Hilfe von Apps oder anderen Programmen können auch Laien ganz einfach Videos manipulieren.
Doch warum gibt es Deepfakes überhaupt? Manipulierte Videos können natürlich witzig sein und unterhalten. Das Problem: Deepfakes können auch für ernste Zwecke, wie Mobbing, die bewusste Verbreitung falscher Informationen (Desinformation) oder politische Propaganda missbraucht werden. Und das ist gar nicht mehr witzig.
Trolle
Trolle gibt es nur in Fantasy-Bücher? Nein, auch in Verbindung mit dem Internet, insbesondere Sozialen Netzwerken, wird immer wieder von Trollen gesprochen. Trolle sind Nutzer*innen die es sich zur Aufgabe gemacht haben Diskussionen zu stören und zu provozieren. Der Begriff ,,Troll” hat übrigens gar nichts mit den Fantasy-Trollen aus Filmen und Büchern zu tun. ,,Troll” leitet sich von dem englischen “trolling with bait” ab, eine Schleppangeltechnik. Denn genau wie beim Angeln provozieren Trolle so lange, bis andere Nutzer*innen ,,anbeißen” und ihnen Aufmerksamkeit schenken.
Woran erkennst du eine seriöse Quelle im Netz?
1. Wer hat den Text verfasst?
Ist der*die Autor*in des Textes angegeben? Gibt es Informationen zu dieser Person, wie z. B. ihren Beruf oder ihren Arbeitsplatz?
2. Ist der Text objektiv?
Ist der Text sachlich geschrieben oder ist er durch starke Emotionen geleitet? Was sind die Beweggründe des*der Autors*in, diesen Artikel zu schreiben?
3. Sind Quellen angegeben?
Werden in dem Text nur Behauptungen aneinandergereiht oder werden Argumente durch (wissenschaftliche) Quellen belegt?
4. Wie ist die allgemeine Qualität der Website und sind die Beiträge aktuell?
Funktioniert die Website technisch einwandfrei? Finden sich viele Rechtschreibfehler? Gibt es eine erkennbare Struktur? Außerdem ist es sinnvoll die Aktualität der Beiträge und Artikel zu überprüfen: Werden die Beiträge auf der Internetseite regelmäßig aktualisiert oder sind sie alt und ungültig?
5. Werden die in Deutschland gültigen gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten?
In Deutschland gibt es Informationspflichten die jede Website mit deutscher Domain einhalten muss. Dazu gehört die Impressumspflicht und die Pflicht zu Angabe der Datenschutzerklärung und je nach Typ der Internetseite zum Beispiel auch die Angabe der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und der Umsatzsteuernummer. Werden also die Informationspflichten eingehalten?