Deine Anlaufstelle bei Diskriminierung
LADS
Die Landesantidiskriminierungsstelle (LADS) berät Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind. 😟 Das heißt, sie helfen Menschen, die Anfeindung und Ausgrenzung aufgrund ihrer Herkunft, 🌍 Religion, ✝ sexuellen Orientierung 🏳️🌈 oder ihres Geschlechts 👩 & Alters 👴 erlebt haben. Beratung und Vernetzung mit anderen Organisationen sind dabei nur einige ihrer Steckenpferde. 🐴 In unserem Interview haben wir den Leiter der LADS, Michael Hasenbeck, an unserem Tisch geholt und mit ihm gechattet.📱
Hallo Michael! Schön, dass wir dich interviewen dürfen! Fangen wir direkt an: Du leitest die Thüringer Landesantidiskriminierungsstelle. Was macht ihr und warum braucht es euch?
Im Grundgesetz steht: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Durch Diskriminierungen wird diese Würde angegriffen. Das ist nicht nur ein Nachteil für die einzelnen Menschen, sondern für die ganze Gesellschaft. Die Antidiskriminierungsarbeit ist deshalb wichtig für die Demokratie. Nicht nur in Thüringen, sondern in ganz Deutschland und Europa.
Und was macht ihr genau?
Als Landesantidiskriminierungsstelle (kurz: LADS) entwickeln wir gemeinsam Strategien und Pläne, wie wir Diskriminierung in Thüringen verhindern und bekämpfen können. Wir fördern Projekte der Antidiskriminierungsarbeit, wir arbeiten mit Akteur*innen in Thüringen und in ganz Deutschland zusammen. Betroffenen von Diskriminierung helfen wir entweder ganz direkt oder unterstützen sie dabei, eine geeignete zivilgesellschaftliche Beratungsstelle zu finden. Wir verstehen uns hier als Lots*innen.
Werden wir mal konkreter: Wie unterstützt ihr Menschen, die diskriminiert werden?
Wir bieten eine Erst- und Verweisberatung an. Das heißt, wir prüfen den Vorfall und schauen, wer am besten helfen kann. Das sind manchmal wir selbst (v.a., wenn Behörden mit im Spiel sind) oder andere, spezialisierte Beratungsstellen, wie z.B. die Antidiskriminierungsberatungsstelle EmpowerMensch oder die Beratungsstelle für Opfer von rassistischer und antisemitischer Gewalt ezra. Manchmal sind einzelne Vorfälle der Anlass, um Änderungen in Gesetzen zu erwirken. Das ist uns zum Beispiel im Thüringer Gaststättengesetz gelungen. Demnach sind seit 2017 die Diskriminierung aufgrund der Religion oder der ethnischen Herkunft verboten und können mit einem Bußgeld geahndet werden (§ 10 Abs. 12 ThürGastG). Wenn so etwas passiert, z.B. beim Einlass in eine Disco, kann der Vorfall bei der jeweiligen Stadt, Kommune oder beim Landkreis angezeigt werden.
Wie viele Emojis brauchst du, um Diskriminierung zu erklären?
Nein, im Ernst. Was ist Diskriminierung? Versuche es uns in wenigen Worten zu erklären.
Hier schauen wir in Artikel 3 unseres Grundgesetzes. Der sagt da schon eine Menge. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Diskriminierung kann sich ergeben, wenn staatliche Gesetze oder Maßnahmen hiergegen verstoßen. Vor allem darf hiernach niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt und niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. All das wäre diskriminierend.
Was macht Diskriminierung mit den Betroffenen?
Diskriminierung zieht die Menschen runter oder macht sie wütend. Auf jeden Fall geht sie nicht spurlos an den Betroffenen vorbei.
Werden heute eigentlich mehr Menschen diskriminiert als vor 10 Jahren?
Wahrscheinlich nicht, jedoch werden die Vorfälle aufgrund der stärkeren Sensibilisierung der Menschen zu dem Thema sowie immer mehr Möglichkeiten, Diskriminierung sichtbar zu machen (z. B. durch Beratungs- und Meldestellen), häufiger gemeldet. Eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes 2015 zu Diskriminierungserfahrungen hat ergeben, dass ca. 1/3 der in Deutschland lebenden Menschen von Diskriminierung betroffen waren oder sind.
Sprechen wir mal über Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen: In welchen Situationen werden junge Menschen häufiger diskriminiert und wo hast du es am wenigsten erwartet?
Kinder und Jugendliche erfahren dort am häufigsten Diskriminierung, wo sie auch die meiste Zeit verbringen: in der Schule und in der Freizeit. Ich hätte nicht erwartet, dass Kinder und Jugendliche bei uns noch durch ihre Familien ausgegrenzt werden, wenn sie sich als homosexuell oder trans* outen oder junge Menschen mit unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten befreundet sind.
Was ist das Besondere an Diskriminierungserfahrungen bei jungen Menschen?
Da sich junge Menschen auch psychisch noch entwickeln, wirken sich Ausgrenzung und emotionale Verletzung besonders verheerend auf die Entwicklung ihrer Persönlichkeit aus. Vor allem in Bezug auf Vertrauen und Selbstbewusstsein.
Die Gen Z wird häufig als zu sensibel bezeichnet – Stichwort: Generation Snowflake . Ist die heutige Jugend einfach zu empfindlich?
Die heutige Jugend würde ich als sehr sensibilisiert für Themen wie Gleichbehandlung, Chancengerechtigkeit und natürlich auch Umweltthemen ansehen. Viele machen sich Gedanken über die globale Zukunft, denken nicht nur an ihre persönlichen Interessen und reagieren bei diesen Themen empfindlich. Das sehe ich als eine positive Entwicklung an.
Kommen wir mal zu den Menschen, die andere diskriminieren. „Ich habs doch gar nicht so gemeint!“ – Legitime Entschuldigung oder fadenscheinige Ausrede?
Vielleicht eher mangelndes Problembewusstsein. Aber immerhin – wenn Menschen sich entschuldigen, sind sie meist bereit, auch darüber zu reden und sich die andere Seite anzuhören. Da gibt es also Hoffnung auf Besserung.
„Nobody is perfect“. Worauf muss ich achten, um nicht selbst jemanden unbeabsichtigt zu diskriminieren?
Niemand ist frei von Vorurteilen. Aber achtsam und wertschätzend miteinander umzugehen ist ein guter Anfang. Miteinander ins Gespräch zu kommen, gerade bei Unsicherheiten oder wenn sich jemand diskriminiert fühlt, ist sehr wichtig, damit wir alle lernen und uns weiterentwickeln können.
Manche Menschen, beklagen, dass heutzutage nicht mehr alles gesagt werden darf. Ist es aus deiner Sicht richtig, das N-Wort, Mohr oder andere Begriffe nicht mehr zu verwenden?
Es kann nicht richtig sein, Worte zu verwenden, die ganz klar Gruppen von Menschen entwürdigen, herabsetzen oder beleidigen. Da Sprache immer im Wandel ist, verändern sich sagbare oder unsagbare Begriffe. Sich auf Traditionen zu berufen „das haben wir schon immer so gemacht/ gesagt“ ist also kein ausreichendes Argument. Da Sprache unser Denken beeinflusst, sind Worte wichtig, um auch unsere Einstellungen zu verändern. Das war auch „gestern“ schon so. Es gibt für mich eine „Tradition zum Guten“. Hier sollten wir Mut machend darauf schauen, was sich in der Vergangenheit positiv verändert hat.
Es kann nicht richtig sein, Worte zu verwenden, die ganz klar Gruppen von Menschen entwürdigen, herabsetzen oder beleidigen. Da Sprache immer im Wandel ist, verändern sich sagbare oder unsagbare Begriffe.
Welchen Unterschied siehst du zwischen Diskriminierung in der Stadt und auf dem Land?
In größeren bzw. großen Städten ist das Leben anonymer, die Gemeinschaften auch im Wohnumfeld eher lose, offener. Die Infrastruktur hinsichtlich der Beratungslandschaft ist zudem meist besser ausgebaut und es gibt vielfältige Communitys. Betroffene haben dadurch mehr Möglichkeiten, sich zu wehren und Unterstützung zu bekommen, sei es moralisch oder auch ganz praktisch. Auf dem Land kennt man sich, ist auch heute wohl eher noch im kleineren Kreis miteinander verbunden, der soziale Zusammenhalt spielt eine zentralere Rolle. Das ist zunächst eigentlich positiv.
Gibt es auch eine Kehrseite?
Ja! Eine Ausgrenzung wiegt dadurch schwerer, wenn es weniger Möglichkeiten zum Ausweichen gibt. Umso wichtiger ist es, dass auch im ländlichen Raum eine ausreichende Beratungsstruktur vorhanden ist, damit Betroffene sich gegen Diskriminierung wehren können, mit dem Erlebten nicht allein und "unsichtbar" bleiben. Hier setzt das im Frühjahr 2023 gestartete Projekt "Raus aufs Land - Antidiskriminierungsberatung in Thüringen" an. "Raus aufs Land" ist ein Gemeinschaftsprojekt von MigraNetz Thüringen e.V. und dem Thüringer Antidiskriminierungsnetzwerk thadine e.V. und wird von der Bundesantidiskriminierungsstelle und der Thüringer Landesantidiskriminierungsstelle finanziert.
Welche Rolle spielt die digitale Welt bei Diskriminierung? Kann sie vielleicht sogar helfen, dass weniger diskriminiert wird?
Ich denke auch hier gibt es zwei Seiten. Die gute Seite ist, dass über das Internet vielfältige Informations- und Beratungsangebote unkompliziert, anonym und ohne großen Aufwand wahrgenommen werden können. Das ist gerade für den ländlichen Raum wichtig. Aber auch für den Austausch innerhalb der Community oder die Sichtbarkeit ist der digitale Raum eine wichtige Plattform.
Und was ist die schlechte Seite?
So, wie sich Beratungsangebote oder hilfreiche Informationen verbreiten lassen, so können natürlich auch Hass, Hetze oder Verschwörungserzählungen schnell unter die Menschen gebracht werden. Eine besondere Rolle kommt hier sicher auch Social Media zu (Stichwort Cybermobbing). Seit einigen Jahren werden auch Algorithmen von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes unter die Lupe genommen, da sie erhebliche Diskriminierungspotenziale z.B. bei der Vergabe von Wohnraum, in der Kreditwirtschaft oder bei der Vergabe von Versicherungstarifen bieten. Mit zunehmender Verwendung der Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz wird es zudem schwieriger, Wahrheit von Fake zu unterscheiden. Hier braucht es klare gesetzliche Regelungen, um sich gegen Missbrauch wehren zu können.
Okay und was braucht es noch?
Es braucht zudem mehr Sensibilisierung durch Information und offenen Meinungsaustausch in unterschiedlichsten Lebens- und Arbeitsbereichen. Deshalb fand ich richtig gut, dass am 19.06.2023 der „THÜRINGER AKTIONSTAG GEGEN HASS, HETZE UND DESINFORMATION“ stattfand. Unbedingt hinweisen möchte ich an dieser Stelle auf die jüngst eröffnete Beratungsstelle „elly“. Das Team von elly berät, begleitet und unterstützt Betroffene von Hatespeech in Thüringen.
Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Diskriminierung haben unterschiedliche Gesichter. Womit haben wir in Thüringen ein echtes Problem?
Thüringen ist insgesamt ein ländlich geprägtes Bundesland, doch auch hier gibt es Unterschiede zwischen Stadt und Land. Der „Thüringen Monitor 2023“ kommt zum Ergebnis, dass je ländlicher die Region, je mehr sich die Menschen dort „abgehängt“ fühlen und weniger persönliche Kontaktmöglichkeiten z.B. zu Menschen mit anderem Glauben oder anderer Hautfarbe, Sprache und Kultur haben, desto größer ist die Ablehnung. Das gilt natürlich nicht nur bei uns, aber wir haben mit dem Thüringen Monitor seit vielen Jahren ein Instrument der Sichtbarmachung. Wie gelingt es uns gemeinsam besser zu werden?
Wie kann man Menschen helfen, die sich von der Politik „abgehängt“ fühlen?
Fühlen sich Menschen sozial, kulturell oder wirtschaftlich im ländlichen Bereich „abgehängt“ und gibt es „Enttäuschung, Wut und Zukunftsangst“, dann muss man zuhören, miteinander reden und nach Lösungen suchen. Das heißt aber nicht nur, dass Aufzeigen von Perspektiven durch „den Staat“. Da müssen dann auch die mit ran, die (berechtigt oder nicht) kritisieren. Engagement kann nicht heißen, montags auf die Straße zu gehen und schon gar nicht zu behaupten, man befände sich in einer Diktatur und dann auch noch die zu stärken, die den Angriff auf Freiheit, Gerechtigkeit, Vernunft und Mitmenschlichkeit sowie auf Toleranz und Vielfalt begonnen haben. Eine zukunftsfähige demokratische Gesellschaft hat ihr Fundament in diesen Werten. Sie lebt vom Mitmachen, vom „Dafür“ und nicht vom lauten „Dagegen“ und bei Konflikten von Kompromissen. Das ist mühsam, gerade auch, wenn es um Rassismus, Sexismus, Antisemitismus oder andere Formen der Diskriminierung geht.
Richten wir mal den Blick auf die Politik . Was tut Politik, damit weniger diskriminiert wird?
Da muss man natürlich „die Politik“ fragen. Ich möchte aber sagen, dass der Thüringer Landtag 2019 in seinem Bericht zu "Ursachen und Formen von Rassismus und Diskriminierungen in Thüringen sowie ihre Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben und die freiheitliche Demokratie" wichtige Aussagen getroffen und Handlungsempfehlungen für die Verwaltung gegeben hat. Menschen mit Diskriminierungserfahrungen können sich an den Petitionsausschuss des Thüringer Landtags und die/den Bürgerbeauftragte(n) beim Landtag wenden.
Und was heißt das konkret?
Die Thüringer Landesregierung hat auf unterschiedlichen Ebenen gehandelt. Unsere LADS in der Staatskanzlei ist da nur ein Baustein. So gibt es in Thüringen besondere Anlaufstellen für Menschen mit Diskriminierungserfahrungen. Die*den Beauftragte*n für Integration, Migration, Geflüchtete; für die Gleichstellung von Frau und Mann; für Menschen mit Behinderungen; für Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Sintizze sowie Roma und Romnja; die*den Antisemitismusbeauftragte*n sowie die Polizeivertrauensstelle. Auch Programme der Landesregierung und die Förderung von zivilgesellschaftlichen Organisationen möchte ich hier erwähnen. Grundlagen sind hier die Landesprogramme für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit („DenkBunt“) sowie für Akzeptanz und Vielfalt.
Und außerhalb der Politik?
Wie ich gesagt habe, „die Politik“ oder „der Staat“ sind das eine. Sie können einen finanziellen und personellen Rahmen schaffen. Der genügt aber nicht, wenn ich mich nicht selber frage, was kann ich tun. Zum Beispiel in meiner Familie, in meiner Gemeinde, im Verein oder am Arbeitsplatz.
Blicken wir in die Zukunft: Wie wird sich Diskriminierung verändern? Was glaubst du?
Wahrscheinlich wird es immer Formen von Diskriminierung geben, solange Menschen gemeinschaftlich zusammenleben. Ob wir das hinnehmen oder hier bewusst gegensteuern, hängt von dir und mir ab. Wenn wir unsere Gesellschaft zukunftsfähig machen wollen, müssen wir uns weiterentwickeln. Der Fachkräftemangel ist da ein sehr gutes Beispiel. Wir werden unseren Lebensstandard nur halten oder zum Beispiel Pflege im Alter und unsere medizinische Versorgung nur gewährleisten können, wenn wir gut qualifizierte Menschen auch aus anderen Teilen der Welt für unser Land gewinnen können und sie sich hier akzeptiert und sicher fühlen. Das ist natürlich keine Einbahnstraße. Aber ohne eine diverse und offene Gesellschaft, die diskriminierende Ungleichbehandlung nicht duldet, wird das nicht gelingen. Deshalb müssen wir uns rational und emotional bewegen.
Unser Jahresthema ist Diversität. Ist eine diverse und gleichzeitig diskriminierungsfreie Gesellschaft überhaupt möglich oder wird es durch mehr Vielfalt auch noch mehr Diskriminierung geben?
Eine schwierige Frage. Diversität ist für mich die Freude darüber, dass es unterschiedliche Gruppen von Menschen gibt und jeder Mensch einmalig ist und wir uns gegenseitig ein Leben in persönlicher Freiheit und Selbstbestimmung wünschen. Eine diverse Gesellschaft sieht also in Ungleichheit zunächst bereichernde Vielfalt. Sie erkennt aber zugleich an, dass es zum Beispiel aus sozialer, wirtschaftlicher oder kultureller Sicht gruppenbezogene oder individuelle Ungleichheit gibt, die nicht gerecht und deshalb diskriminierend ist. Sie nutzt diese Ungleichheit nicht als Mittel der Machtausübung, der Ausgrenzung, der Unterdrückung oder sogar der Verfolgung, sondern versucht Nachteile auszugleichen und Chancengleichheit herzustellen.
Also bleibt der Gedanke bloß eine Utopie?
Nein. Denn was ich hier beschrieben habe, können wir in unserem Grundgesetz lesen. Manchmal denke ich, das ist zu wenig bekannt. Aber es ist wohl realistisch, wenn man sagt, dass der Weg das Ziel ist. Insoweit kann es auch sein, dass es auf dem Weg durch noch mehr Vielfalt manchmal auch noch mehr Diskriminierung geben wird. Hier gilt es vor allem durch Information entgegen zu wirken und mit guten Argumenten Vertrauen zu schaffen. Wichtig erscheint mir, dass sich dabei einzelnen Gruppen nicht als Konkurrenten begegnen, sondern als gleichwertige Partner. In keinem Fall sollte es anderen gelingen, hier mit populistischen, nationalistischen Parolen und „einfachen“ Lösungen zu punkten. Dabei liegt viel an Euch. Dass Ihr Diversität zum Jahresthema gemacht habt, macht mir Mut.
Letzte Frage: Ich sehe, wie auf dem Schulhof ein Mitschüler aufgrund seines Aussehens verbal attackiert wird: Was kann ich tun, ohne mich selbst zu gefährden
Ganz ehrlich? Das kommt ein bisschen auf die Situation an: Wenn man selbst deutlich älter als die „pöbelnde“ Person oder nicht allein ist, kann man direkt eingreifen und die verbale Attacke auch verbal beenden. Scheint der andere stärker, sollte man doch lieber die aufsichtführende Lehrkraft oder die*den Schulsozialarbeiter*in gleich um Hilfe bitten. Schule muss ein angstfreier Raum sein, vor allem, was das Miteinander von Schüler*innen und Pädagog*innen angeht. Na gut, etwas „Angst“ vor dem einen oder anderen Test wird es wohl immer geben, aber Mobbing oder Diskriminierung muss thematisiert werden. Hier muss Schule klar Stellung beziehen und Betroffene schützen und stärken.
Vielen Dank für das Interview!