E-Sport in Gera
Der E-Sports-Verein aus Gera hat das Spiel "Dungeons & Dragons" digital erlebbar gemacht.🧙🖥️ Das Ziel: Lernen sich gut im Internet zu präsentieren, um so partizipieren zu können.
Das Projekt.
Zocken hat keinen Lerneffekt und ist nur was für Stubenhocker? Nein.
Das zeigt ZERO SEVEN, der eSports Verein aus Gera. Im Projekt wird den teilnehmenden Jugendlichen auf spielerische Art und Weise gezeigt, wie sie sich online selbstbewusst und sicher präsentieren können. Grundlage dafür ist das Pen-&-Paper-Rollenspiel pen=Stift und paper=Papier; Bei Pen-&-Paper-Rollenspielen handelt es sich um klassische analoge Spiele, bei denen alle Teilnehmenden eine Rolle einnehmen. Dungeons & Dragons. Das Spiel lebt davon, dass sehr viel miteinander kommuniziert werden muss - und das im Idealfall auch kreativ. Mit Hilfe von Streaming-Kameras wird das Spiel in die Online-Welt verlagert. Während die Jugendlichen also in ihre Rollen schlüpfen, präsentieren sich sich zeitgleich im Netz. Das erfordert Mut und hilft dabei zu lernen, wie online kommuniziert werden kann. Angeleitet wird das Spiel durch einen Dungeon Master, also eine ausgebildete Person, die durch die Geschichte leitet und die Jugendlichen unterstützt.
Großer Vorteil: Da das Projekt durch die Streaming-Kameras digital angelegt ist, konnten die Jugendlichen auch während des Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie weitermachen.
Sicheres Auftreten im Netz.
Ein Großteil unserer Kommunikation verlagert sich heute ins Internet. WhatsApp, Facebook, Instagram und Twitter sind nur ein paar Beispiele dafür. Doch nicht nur im Privaten sind diese Plattformen wichtig: Auch Unterricht findet immer häufiger digital statt oder Bewerbungsgespräche werden online durchgeführt. Gleiches gilt für politische Partizipation. Voraussetzung um daran teilhaben zu können, ist ein sicheres und selbstbewusstes Auftreten im Internet - und das kann gelernt werden.
Auf unserer Durchblick-Seite "Wie kann ich politisch mitwirken?" findet ihr noch mehr zum Thema Beteiligungsmöglichkeiten.
Ist E-Sport eigentlich Sport?
E-Sport ist nicht gleichzusetzen mit Gaming, also quasi dem Zocken in der Freizeit als Zeitvertreib. Immer wieder wird aber darüber diskutiert, was genau unter E-Sport zu vertehen ist und ob es eine Sportart im herkömmlichen Sinne ist. Klingt vielleicht erstmal gar nicht so wichtig, ist aber relevant. Denn traditionelle, anerkannte Sportarten haben zum Beispiel steuerliche Vorteile , es gibt eine erleichterte Einreise für Athlet*innen , es gibt öffentliche Fördergelder und natürlich geht es auch um gesellschaftliche Akzeptanz.
Für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zählt E-Sport nicht zum organisierten, gemeinnützigen Sport. Für den eSport-Bund-Deutschand (ESBD) ist ganz klar: E-Sport hat einen festen Platz in der deutschen Sportgesellschaft verdient. Werfen wir mal einen Blick auf ein paar Argumente der beiden Lager.
E-Sport ist Sport
Es gibt einen Wettkampf mit - so der ESBD - anerkannten sportlichen Werten wie Fairness, Respekt und Toleranz.
Der Wettkampf findet gegen menschliche Gegenspieler statt und nicht gegen Bots.
Es gibt feste Regeln.
E-Sport definiert sich maßgeblich über die "motorische, präzise Bedienung der Geräte" (z.B. Maus, Tastatur, Controller, Smartphone, usw.) bei gleichzeitger "gedanklicher Beherrschung des Spielablaufs".
E-Sport ist kein Sport
Für den DOSB ist E-Sport kein gemeinwohlorientierter Sport, weil "gewinnorientierte global agierende Unternehmen im Vordergrund" stehen, die die Regeln, Inhalte und Spielformen bestimmen.
Der DOSB unterscheidet bei der Bewertung zwischen eGaming und elektronischer Sportartensimulationen, also z. B. virtuellem Tennis. Ziel beim eGaming ist häufig die Tötung oder Vernichtung der Gegner. Das entspricht nicht den Werten, die der DOSB im Sport vertritt.
Videospielen wurden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als potenziell suchtgefährdende Tätigkeit und damit als Gesundheitsrisiko eingestuft. Für den DOSB passt E-Sport damit nicht zu dem gesunden und bewegten Lebensstil, den er und seine Mitgliedsorganisationen vertreten.